„Plattdeutsche Klassiker lesen!“
Fritz Reuter: Kein Hüsung
gekürzte Hörspiel-Fassung:
Orthographie Reuter (2.Aufl. 1854) | Orthographie Herrmann-Winter 〉〉 |
Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung
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›Hollt ut! Hollt ut!‹ – Du höllst nich ut.
Du störtst Di ’rinner in ’t Verdarwen,
büst œwer Land un Wåter treckt,
un wat Du hier mål richtst tau Grunn’,
dat hest Du narens wedder funn’n.
De von uns gåhn, drifft nich ehr Hart,
de deit ehr Unverstand blot driewen,
ehr Unfräd un ehr Œwermaut,
ehr gierig Sinn nå Geld un Gaut.
Un wenn sei gåhn sünd, ståhn s’ allein,
in ehre Hand statts Brot ein Stein.
Dor nich tau Hus – hier nich taurüch,
vertehren s’ un vergrämen s’ sik.
Kein Nåwershülp kann sei dor rerr’n.“
JEHANN
„Jå, ik weit, so segg’n Juuch Herrn.
So segg’n all de, de jedenfalls
in ’t Fett ’rin sitten bet taum Hals.
De in ehr vörnehm Wäsen meinen,
dat unser Herrgott Arm un Beinen
von anner Lüd för sei hett schåpen,
dat s’ noch mihr Fett tausåmen schråpen.
De glöwen, dat de Metz un Gåwel
för ehren Mund sünd wett’t allein,
de œwer ehren gälen Schnåwel
miendåch nich hewwen rœwer seihn. –
Un doch is ’t wohr. Sei hewwen Recht
up ehre Oort; ’t is as Du secht. –
Ik sach sei drœwen ståhn tausåmen,
de Armen, hungrig, bleik von Fewer,
wo s’ wesen œwer ’t Wåter ’rœwer
hen nå denn Urt, von wo sei kåmen.