„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung:


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Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung

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ERZÄHLER
Oll Daniel rööcht em an un secht:

DANIEL
„Mien Sœhn, Jehann, dau ’k ok woll recht?
Kümmt ok dat Kind in wille Gähr?“

JEHANN
„Låt man Dien Angst, ik sorg’ dorför!
Glööfst Du, oll Mann, dat ik mien Kind
wür unner ruuch Gesellschaft stöten?
De Sorg’, de slach Di in denn Wind,
noch heff ik sülfst nich mank ehr säten.
Mien Hand is rein von unrecht Gaut,
un bet up jenen Placken Blaut
heff ’k mit Verbräken nicks gemein.
Marik hett up mi ’runner seihn. –
Hier åwer sall mien Kind nich bliewen,
dat sall hier nich in Schann’ verkåmen,
åhn Vadderhus sik ’rümmer driewen,
hier ’rümmer gåhn åhn Vaddernåmen,
in Schimp sien Mudder näumen hüren
un mi as Müürder schellen lihren.
Dat sall nich mål eins hüt un morr’n
Haut in de Hand vör Herren ståhn,
un wenn ’t ein richt’gen Kierl is worn,
nich daun, wat eins sien Vadder dån.“

ERZÄHLER
Oll Daniel schüddt denn Kopp un sprääkt:

DANIEL
„Wat säd oll Vadder Brandt in ’n Starwen?