„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung:


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Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung

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dat ik denn Schuft sien Blaut vergöt? –
Un stünn hei wedder an de Städ,
un wenn sien Hand hei an mi läd,
hei müsst heran, hei müsst d’ran glöwen!
De Pries is tåhlt mit mienen Läwen
un mit mien Mäten ehr dortau.
Wat mien dunn was, dat har ik gäwen:
Mien gauden Willen, gesunne Knåken,
mien trues Hart, mien junges Läwen.
Un ok Marik har ’t ihrlich dån.
Wi beiden gäwen all’ns. – Woför? –
Dat hei künn Geld up Gelder slåhn! –
Mien Diern, de kamm in Schimp un Schann’,
un up uns Hart wür ’rümmerperrt
as wier ’t ein Stein. – Dat was Gesetz! –
Jå! As dat Elend mi tauletzt
tau wilden Muurd un Dotslach dräwen,
dunn heff ik flucht. – De Fluch steiht schräwen
bi all de, de in Höllennot
sik ut dat Minschenhart mål rungen,
wotau de Minsch denn Minschen dwungen.
Gott hett em hüürt. – Up sien Gebot
gåhn dusend nå Amerika,
un dusend anner folgen nå.
Is dat nich Fluch? – Ik was ein Dur,
dat ik in Hast denn Fluch utspråken.
De Fluch möt kåmen von Natur
för de, de so ’n Gesetze måken!“

ERZÄHLER
Un lacht hell up. – Oll Daniel kiekt
em recht weihmäudig an un fröcht: