„Plattdeutsche Klassiker lesen!“
Fritz Reuter: Kein Hüsung
gekürzte Hörspiel-Fassung:
Orthographie Reuter (2.Aufl. 1854) | Orthographie Herrmann-Winter 〉〉 |
Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung
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as wenn ’t dat nümmer missen kann.
Un swankt un swääkt so hen un her
un grippt un tast entlang de Wand
un grippt un fött nå eine Hand,
de ’t hollen sall.
Kein Hand is dor,
sünd storwen un verdorwen all.
Kein Hand höllt mihr de arme Diern.
Dunn süüfzt sei swor,
dunn is versunken
in wiede Fiern
de Nacht un Quål.
Un dusend Funken
un dusend Stiern
gåhn up un dål,
un Klocken klingen
üm ehr herüm,
un Engel singen
mit säute Stimm.
Ehr swinnt allmählig,
woran sei dacht,
ehr ward so selig,
ehr ward so sacht.
Un sei sackt dål, erlööst von Weih,
herinner in denn weiken Snei.
Oll Daniel kümmt von Stadt taurüch,
dunn ståhn sien Pier un schugen sik.
Dat is, as wenn wat Swart’s dor licht.
Un as hei von denn Wågen stiecht,
dunn fött hei eine kolle Hand,
dunn süht hei in ein bleik Gesicht –
Ach Gott! Dat was em woll bekannt: