„Plattdeutsche Klassiker lesen!“
Fritz Reuter: Kein Hüsung
gekürzte Hörspiel-Fassung:
Orthographie Reuter (2.Aufl. 1854) | Orthographie Herrmann-Winter 〉〉 |
Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung
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MARIK
„Ach, Nåwersch, jå! – Wenn blot Ehr Jöching,
wenn de man blot nich Schåden nimmt.“
MÖLLERFRU
„De? – Nee! – Ih wo! – De Slüngel kümmt
bald in sien sössteihnst Månd herin …
De annern heww’n so lang nich leegen
un heff s’ bet jitzt doch grot all kreegen.
Un wenn ik so as du nu wier,
denn weit ’k nich, ob ’k mi grämen künn,
dat ’k mit so ’n lüttes Wörmken seet.
Nu mach di dat schanierlich sien –
un ’t drückt di jå noch anner Leed –
doch pass mål up, hest du ’t ierst grot
un is ’t ein däächten Kierl ierst worn
un deit hei gaut di hüt un morr’n,
denn littst up ’t Öller ok kein Not.“
MARIK
„Oh, nich! Oh låt S’ doch sien…“
MÖLLERFRU
„Wäs still! –
Ik räd jå doch man so. Dat süll
di jå nich in de Finstern slåhn. –
Ach Gott, ik räd un ik süll gåhn!
Mien Diern, mien Fik, sall Tüften bråden,
ik heff sei bi di Pann henstellt,
de hett s’ gewiss verbrennen låten.
Nee, nicks as Arger up de Welt!
Un denn de zackermentschen Gören,
wenn s’ man blot uppassen deden!