„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung:


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Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung

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JEHANN
„Wo? – Hest Du mit em räd’t?
Weit hei Bescheid mit Di?“

MARIK
„Oh, fohr mi nich so an!
Ach nee, Jehann, hei weit
nicks von uns Sünn’ un von mien Schann’.
Ik heff noch swägen in mien Nöten
un ward ok swiegen. Nee, ik kann
dat Metz em nich in ’t Hart ’rin stöten.“

JEHANN
„Ik weit, ik bün ein slimmen Gast,
mien gröttstet Unglück is mien Hast.
Un hüt taumål; mi ’s bös tau Maut.
Kumm her un wäs mi wedder gaut! Du sallst man seihn, wi warden friegen, friegen – freien, heiraten
un up denn Harfst büst Du mien Fru.“

MARIK
„Ach, wenn wi nu kein Hüsung kriegen!
Jehann, kein Hüsung – keine Tru!
Uns gifft kein Preister nich tausåmen,
wenn Ein uns nich in Hüsung nåhmen.“

JEHANN
„Ih, wenn wi narens unnerkåmen,
denn treck wi in de Stadt herin.“

MARIK
„Dat sall man ok nich mœglich sien.“