„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung:


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Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung

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DANIEL
„Nee, nee, Jehann, so is ’t nich meint.
Wat twischen Di un disse Ierd
mål fast un leiflich spunnen wier,
denn Fåden hett Dien Dåt terräten.
Un hett de Diern Di nich vergäten,
un bädt s’ för Di mit truen Sinn,
denn sall Di dat ein Teiken sien,
dat Gott Di för de anner Welt
noch an ein losen Fåden höllt.
Un möötst du Not un Elend drågen
un hüürst du dörch de Frühjohrspracht,
un hüürst Du dörch de Sommernacht
allœwerall ’t Gewissen slågen,
denn denk doran,
mien Sœhn Jehann,
eins ward dat Elend von Di nåhmen:
Wenn Du up ’t letzte Låger lichst
un up denn Herrn Dien Hoffen richtst,
denn sall Mariken tau Di kåmen.“

ERZÄHLER
Jehann licht still, oll Daniel schüfft
em sacht ein Päckschen in denn Rock
un drückt em in de Hand ein Stock.

DANIEL
„Un wenn Di ’t ok in ’t Elend drifft,
åhn Stütt sallst nich up Diene Båhn,
åhn Hülp sallst nich in Sünn’ vergåhn. Dit Geld schickt Di de Möllerfru,
un dissen Stock – hei was mi tru –
denn nimm, mien Sœhn, denn geef ik Di.