„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung:


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Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung

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dat weit ik ok, wat so Ein weit.
Un ik sech Di, dat is nich wohr,
dat is nich wiert, dat Ein d’rüm ror’.“

MARIK
„Sei was de Ierst, de mi denn Bäker
vull Schimp un Schann’ tau smecken geef,
em vull got, bet hei œwerdreef.
Un ach! Ik glööft un hofft so säker.
Sei geef mi all de slichten Wür’,
sei hett mi ’t secht, wo ’t mit mi wier,
sei hett mi ’t secht, wo ’t mit mi keem,
un wat dat för ein Enn’ eins nehm.“

JEHANN
„Dat hett sei secht, mien arm Mariken? –
Un säd sei gor nicks von de Rieken
un von de Herrn in unsen Lann’?
Vertellt s’ Di nicks von de ehr Schann’?
Un säd s’ Di nich, dat de de Sünn’,
de wi ut reine Leif begåhn,
un wiel wi uns nich friegen künn’n,
ut pure Schändlichkeiten dån?
Dat ganze Dörpe sünd vergift’t?
Un wo de Tucht is unnergåhn,
dat dor de Herrn dat angestift’t?
Dat wi ’t mit Elend büßen möten,
wenn wi mål Gottes Wuurt vergeeten
un unse Herren blot mit Geld?
Dat säd s’ di nich? – Denn säd sei nicks,
un Lœgen hett sei Di vertellt.“