„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung


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un keek em an in stille Truer.
Sei was so bleik, sei was so blass,
ehr Trånen föl’n in ’t gräune Gras,
sei folcht still vör sik hen de Hänn’
un secht tau em so lies un sacht:

MARIK
Jehann, so heff ik ’t mi nich dacht.
Nu wull ik, dat wier bald tau Enn’!
Ach Gott, ik möt Di Dienen Glowen,
dien letzte Hoffnung ok noch rowen.
Uns Herr, de gifft uns keine Städ,
giff Acht, de lacht bi Diene Bäd!
Un wenn hei hüürt, dat ik Dien Brut,
denn jöcht hei ut denn Deinst Di ’rut

JEHANN
Worüm denn dat? Wat süll dat heiten?

MARIK
Oh, fohr nich up! – Du wardst woll weiten,
hei hett up mi ein Hass stets hatt.
Hei har mit mienen Vadder wat,
un dat möt ik nu noch entgelln.

JEHANN
Jå, ’t is ein Hund, ein Minschenschinner!
Kümmt hei mål in mien Fuust herinner,
denn ward ik em ein Stück vertelln!


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