„Plattdeutsche Klassiker lesen!“
Fritz Reuter: Kein Hüsung
gekürzte Hörspiel-Fassung:
Orthographie Reuter (2.Aufl. 1854) | Orthographie Herrmann-Winter 〉〉 |
Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung
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Ror’ nich, Marik! – Ik blief dorbi:
Hei möt, hei möt! Ik gåh hen klågen,
wi will’n mål de Gerichten frågen.
Uns Herzog will nich, dat ein Mann,
de Arbeit mach un Arbeit kann,
ut sienen Lann’ ward ’rute dräwen.
Hei hett Gesetze d’rœwer schräwen.
Dat weit de Herr ok ganz genau,
wi sünd dor man tau dumm dortau.
Hei sall un möt uns Hüsung gäwen!“
ERZÄHLER
Mariken lähnt sik an de Muer
un keek em an in stille Truer.
Sei was so bleik, sei was so blass,
ehr Trånen föl’n in ’t gräune Gras,
sei folcht still vör sik hen de Hänn’
un secht tau em so lies un sacht:
MARIK
„Jehann, so heff ik ’t mi nich dacht.
Nu wull ik, dat wier bald tau Enn’!
Ach Gott, ik möt Di Dienen Glowen,
dien letzte Hoffnung ok noch rowen.
Uns Herr, de gifft uns keine Städ,
giff Acht, de lacht bi Diene Bäd!
Un wenn hei hüürt, dat ik Dien Brut,
denn jöcht hei ut denn Deinst Di ’rut.“
JEHANN
„Worüm denn dat? Wat süll dat heiten?“