„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

Fritz Reuter: Kein Hüsung

gekürzte Hörspiel-Fassung:


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Reuter mit Übers. | Herrmann-Winter mit übersetzung

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För Di, mien Sœhn, för Di, lütt Diern,
gåh ik un Mudder in de Fiern.
Wi låten all’ns, wat leif uns wier,
frie sallt Ji sien up friee Ierd!‹ –
Ik heff sei seihn mit Rieseneiken
in starke Kraft gewaltig ringen,
dat wille Land tau Såtfeld dwingen,
de fliet’gen Hänn’ einanner reiken,
Hüsung tau bu’n, wo ’t ehr geföl,
up ehren Bodd’n up friee Stell.

Ik sach sei ståhn up eigen Land,
wo s’ drœwer reckten ehre Hand,
wo s’ spröken frie un stolz un stark:
›Dit ’s uns! – Uns eigen Hännenwark!
De Arbeit is uns Mark un Teiken. Mark un Teiken – Merkmal und Zeichen
Hier sünd wi Herr; dit is uns eigen!‹ –
Un Du, oll Mann, treck ok mit mi,
lääfst ok as Slåf, so starf doch frie!“

DANIEL
„Jawoll, mien Sœhn, ik wanner ut
un will mi anner Hüsung säuken.
Dien åwer licht mi doch tau fiern.“

ERZÄHLER
– un kiekt herup taum Åbendstiern –

DANIEL
„Mien licht hier dicht in miene Näh,
ik bruk nich œwer Land un See.“