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Klaus Groth


Min Annamedder


Ei, du lüttje Flasskopp,
Ik frȩt di vær Leev op!
Wat hest du værn Pusbacken,
Noch söter as Twebacken!
Ei, du lüttje Flasskopp,
Ik frȩt di noch op! -

Ei, du lüttje Wissnut,
Wa börst du din Hans ut!
De Tung geit as en Lammersteert,
Din Hans is keen Dreelnk weerth.
Ei, du lüttje Wissnut,
Wa schellst du mi ut!

Ei, du lüttje Witt-Tähn,
Wat mag’k di geern dull sehn!
Wa se plætert as en Kaffemæl,
Wa se klætert as en Möserstæl!
Ei, du lüttje Witt-Tähn,
Wat mag’k di geern sehn!

Ei, du lüttje Keithahn,
Wat kikst du mi kasprat an!
Kumm, wullt mi to Kopp flegn?
Ik heff noch keen Düt krȩgn!
Ei, du lüttje Keithahn,
Wat kikst du mi an!

Ei, min lüttje Annameller,
Kannst mi afwischn asn Briteller,
Kannst mi utwrengn asn Fatdok,
Inne Eck stelln asn Handstock.
Ei, min lüttje Annamedder,
Ik bün slantig as en Dok!

„Min Annamedder“ entstand im Juli 1849 auf Fehmarn und ist seit der ersten Auflage im „Quickborn“ enthalten.
Abdruck nach: Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. 1856. Seite 3 f.