Schreibung:
Erstdruck (1859) Erstdruck mit Übersetzung 〉〉 Orthographie Herrmann-Winter 〉〉


John Brinckman


Watemoem


Kind, grip nich na de Bloemeken! –
Doa lurt dat Watemoemeken,
Wu sonn gel Mümmelk flütt.
Still is de Se doa, still un dep,
Un mennigen, de doana grep,
Koppaewe schoet he un vesoep,
As Müs’ inne Melkenbütt.

De Mümmelk stan so wit aw all,
Dat en se nich awlangen schall,
Ob en ok ment, he künn.
Nimm nich sonn oll dumm Stück di voer!
Sü, grippst du allto drist na er,
Denn wad de Kopp up ens di swer,
Denn plumpst du batsch ens ’rünn.

Denn fött de Moem di an de Ben
Un hängt sick an di as ’n Sten
Un treckt di inne Grünt;
Wu du ok ampelst, wat du hüppst
Un üm di sleist un stöttst un grippst,
Fast höllt se, fast – bet du vesüppst,
As voer di vel all sünd.

Ken Unglück slöppt; un wenn ’t geschüt,
Wen wet, wat denn grar wen dat süt
Un löppt noch flink nog ’ran;
Wen wet, wat, wenn di dat mallürt,
Uens Herrgott wen voerbi doa fürt,
De din Geschricht un Krischen hürt
Un helpen will un kann.

Nast steit din Vare doa un stent,
Nast sitt din More doa un went
Er bloerig, bloerig Tran,
Wat se so wat awlewen moet,
Wat du sonn gallenbitter Led, –
Wu bitterboes, üns Herrgott wet ’t –
Di hest un er andan.

Du aewest hest ken Rau, ken Rast,
Un ob du teinmal graben wast,
Di höllt nich Sark nich Sten;
Di höllt ken Krüz, ken Kirchhoffmür,
Un graesen makst du Nachts de Lür
As sonn oll spoekig Flaekefür,
Un sülm wast du ’ne Moem. -

Quelle: Vagel Grip. Güstrow : Opitz, 1859. S. 49-51.
Der Text ist zwar Korrektur gelesen, aber noch nicht endgültig redigiert. Zum Abgleich hier der originale Text: online 〉〉
Alle Gedichte des "Vagel Grip" erscheinen nach und nach auch mit einer Wort-für-Wort-Übersetzung (mit Link zum John-Brinckman-Wörterbuch).