Informationen zu „Min Jungsparadies (1)“



Entstehungszeit

„Min Jungsparadies“ wurde im September 1870 vollendet und erschien 1871 in der „Flensburger Norddeutschen Zeitung“, 1876 dann als Buchausgabe und zwar als erste von drei Erzählungen, die unter dem Gesamttitel „Ut min Jungsparadies“ herauskamen.

Biographischer Hintergrund

„Ich war schon als Kind sehr gern bei den Geschwistern meiner Mutter gewesen: der Unterschied zwischen Marsch und Geest in unserem Ländchen, der sich ebensosehr auf die Menschen als auf den Boden erstreckt (...), weckte schon damals die Aufmerksamkeit. Ich war am liebsten auf der Geest, in Tellingstedt, wo drei Onkel von mir wohnten. Hier habe ich am Mühlbach, am Teich, im Schatten der Erlen die frohesten Spiele gespielt, die heitersten Träume geträumt. Als Dank dafür spielen fast alle meine erzählenden Gedichte in Tellingstedt.“

Quelle

Abdruck nach der letzten Veröffentlichung zur Lebenszeit von Klaus Groth in „Klaus Groth´s Gesammelte Werke“ Vierter Band. S. 5-55.
Text online: archive.org 〉〉
Bibliographische Angaben siehe: niederdeutsche-literatur.de.

Quelle Audiodatei

Die Lesung von Reimer Bull ist mit freundlicher Genehmigung des Quickborn-Verlages entnommen von der CD

Op Visiten bi Klaus Groth
68 Min., CD, Format: 14,0 x 12,0 cm
Preis: 15.00
ISBN 978-3-87651-253-2
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Erläuterungen zum Text

Der Fußweg von Lüttenheid nach Tellingstedt betrug knapp 14 km, er verlief bis auf gut einen Kilometer vor Tellingstedt etwa auf der Strecke der heutigen Bundesstraße 203.
Die beiden erwähnten Dörfer sind Gaushorn und Welmbüttel.
Die Landschaft um Welmbüttel wurde Ende des 19. Jahrhunderts wegen ihrer Schönheit Dithmarscher „Schweiz“ genannt - damals Mode-Bezeichnung (vgl. Holsteinische Schweiz, Sächsische Schweiz usw.). Hier liegt der höchste „Gipfel“ Dithmarschens (72 m), vielleicht der von Klaus Groth beschriebene „Brune Barg“ (oder ist es der heutige „Heidberg“?). Damals war hier noch reine Heidelandschaft, erst 1905 wurde aufgeforstet.
Tellingstedt war Kirchspielort und hatte über 500 Einwohner. Mehr Daten in der Topographie von: Schröder 1841 II, S. 404-405 〉〉

Haus von Hansohm „Pannhus“: Das Haus von Hansohm, Anfang des 20. Jahhunderts
Quelle: 850 Jahre Tellingstedt, S. 23

Kate „Hus mit Dackfösten“: ehemalige Kate (Am Markt)
Quelle: 850 Jahre Tellingstedt, S. 60


Der Klaus-Groth-Wanderweg

Der Weg von Heide nach Tellingstedt war um 1835 wenig befestigt, man muss sich ihn als Feldweg vorstellen. Heute liegt er unter dem Asphalt der B 203. Es gibt aber einen Klaus-Groth-Wanderweg, der zwar nicht der historischen Route entspricht, aber die Schönheit der Landschaft zur Zeit von Klaus Groths Erzählung erahnen lässt. Empfehlenwerte Wanderung!
Was heute jedoch nicht mehr vorhanden ist, ist die Heidelandschaft. Wer einen Eindruck bekommen will, wie es um Tellingstdt ca. 1835 ausgesehen hat, sollte in der Lüneburger Heide wandern, zum Beispiel zum Wilseder Berg.

Wegweiser

Kirche Tellingstedt

Gedenktafel

Moorlandschaft


Wanderkarte und GPS-Daten: Klaus-Groth-Wanderweg in OpenStreetMap 〉〉


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