Informationen zu „Min Jehann“


Otto Speckter:  Min Jehann Illustration von Otto Speckter zu „ Min Jehann“:


Klaus Groth und Otto Speckter

Der Hamburger Lithograph Otto Speckter illustrierte die 1856 erschienene vierte Ausgabe des „Quickborn“. Mehr: Rosa Schapire

Entstehungszeit

„Min Jehann“ ist im Oktober/November 1851 auf Fehmarn entstanden und seit der ersten Auflage im „Quickborn“ enthalten online 〉〉

Quelle

Abdruck nach: Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. 1856. Seite 2 f. (online nicht verfügbar).

Wortgetreue Übersetzung

An dem Erfolg des Quickborn wollten viele teilhaben. So erschienen 1856 allein drei Übersetzungen ins Hochdeutsche, „die mir nicht allein frech in meine Eigentum, sondern auch plump in mein Werk hineingegriffen und es gestört haben. Ich wünschte gerade, dass der Hochdeutsche Plattdeutsch lesen möchte.“ (in Briefe über Hochdeutsch und Plattdeutsch, zitiert nach Sämtliche Werke Bd. 6 〉〉, S. 125.)

Die 5. Auflage des Quickborn erschien 1856 „mit einer wortgetreuen Übersetzung und einem Vorwort für hochdeutsche Leser“. Die Übersetzungen stammen von Groth selbst und von Karl Müllenhoff. Sie erheben keinen literarischen Anspruch, sondern verstehen sich als Hilfe für den Hochdeutschen.
Link zur Übersetzung 〉〉

Quelle Audiodatei

Die Lesung von Reimer Bull ist mit freundlicher Genehmigung des Quickborn-Verlages entnommen von der CD

Op Visiten bi Klaus Groth
68 Min., CD, Format: 14,0 x 12,0 cm
Preis: 15.00
ISBN 978-3-87651-253-2
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Interpretation

Wapnewski, Peter: Brunnen, Mond und Stille.
Eine Interpretation von Groths „Min Jehann“
aus der von Marcel Reich-Ranicki besorgten Reihe „Frankfurter Anthologie“ der FAZ.
In: Jahresgabe der Klaus-Groth-Gesellschaft, 39 (1997). - S. 25-28. 〉〉

Etwas Platt (1): ‚æ‛ und ‚ȩ‛

Klaus Groth verwendet in seiner Rechtschreibung zwei Zeichen, die im Hochdeutschen nicht vorkommen: das æ und das ȩ (bzw. am Satz- oder Wortanfang Æ und Ȩ.
Das æ entspricht dem phonetischen [œ:] wie in hochdeutsch örtlich (ö lang gesprochen),
das ȩ entspricht dem phonetischen [ɛ:] wie in hochdeutsch gewähren.
In den heutigen plattdeutschen Schreibweisen werden diese Sonderzeichen in der Regel nicht mehr verwendet.

Etwas Platt (2): Aussprache des ‚a‛ in langen Silben

Das a wird in langen Silben meist wie ein offenes o [ɔ:] ausgesprochen, wie in englisch water.
Im heutigen Dithmarschen spricht man es als geschlossenes o [o:] aus.
Hochdeutsch `Mond´ schreibt sich bei Klaus Groth Maan, wird aber [mɔ:n] bzw. [mo:n] gesprochen.
So auch folgende Wörter im Text:
Nawer [nɔ:vɐ / no:vɐ]
wa [vɔ: / vo:]
wahr [vɔ:ɐ / vo:ɐ]
domals [do:mɔ:ls / do:mo:ls]
sta [stɔ: / sto:]


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